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„Wo soll euer Kind auf die Welt kommen ?“

Eine Frage, die ich während meiner Schwangerschaften nie gestellt bekommen habe. Man fragt ja eher so etwas wie: „Und?Was wird´s?“, „Wann kommt´s?“ oder – eine meiner verhasstesten Fragen- „Was sagt der Doc? Passt alles?“. Wenn ich dann geantwortet habe: „Wir gehen nicht zum Arzt, bei uns macht alles die Hebamme. Es kommt, wenn´s fertig ist und ob Bua oder Madl wissen wir nicht und wollen´s auch nicht wissen.“ , hat man  meinen Mann und mich schon schief angeschaut. Wenn wir aber nachgelegt haben mit: „Und wir gehen zur Geburt nicht ins Krankenhaus!“, kamen solche Aussagen wie: „Aber das ist doch gefährlich!“, „Wenn da was passiert..!“, „Habt ihr keine Angst?“ …usw.

Mit diesem Beitrag mache ich es mir zu Aufgabe, mit den Vorurteilen gegen außerklinische Geburten aufzuräumen. Weniger als Heilpraktikerin, sondern vielmehr als Mutter möchte ich hier werdende Mütter und Väter zum Umdenken und zum Querdenken animieren. Ich möchte hier allerdings anmerken, dass ich bewusst größtenteils darauf verzichtet habe, die außerklinische Geburt der klinischen Geburt gegenüber zu stellen, da dieser Beitrag in erster Linie Mut machen soll. Ich möchte keinesfalls jemanden verunsichern, der auf eine Entbindung im Krankenhaus angewiesen ist, aus welchen Gründen auch immer. Es möge jeder selbst entscheiden, was für ihn das Richtige ist.

 

Schwangerschaft – eine Zeit voller Glück und Wunder |  Foto © StockSnap/pixabay

Auf seinen Körper vertrauen

Trotz ständiger Angstmache aus dem persönlichen Umfeld, kam unsere 1. Tochter putzmunter im Geburtshaus auf die Welt. Und auch unsere 2. Tochter war quietschfidel, als sie bei uns zu Hause das Licht der Welt erblickte.

Eine Frau kann nur dann Vertrauen in ihre Fähigkeiten als Gebärende entwickeln, wenn sie dabei nicht ständig sabotiert wird. Als schwangere Frau ist sie mit Samthandschuhen anzufassen: man verunsichert sie nicht, man macht ihr keine Angst, man setzt sie nicht unter Druck und man belastet sie nicht mit negativen, konfliktbehafteten Belangen. Sie und ihr Ungeborenes sind EIN Organismus und alles, was von außen auf sie einprasselt, bekommt das Kleine in ihrem Bauch mit. Es ist somit von außerordentlicher Wichtigkeit, dass man von  Menschen, die einen (nicht nur) in Bezug auf Schwangerschaft und Geburt verunsichern oder verängstigen, Abstand nimmt. Leider sind auch nicht alle Frauenärzte – um nicht zu sagen: die wenigsten- offen für selbstbestimmte Schwangerschaften und Geburten. Die Tests und Untersuchungen, die einem während der Schwangerschaft angeboten werden, sind äußerst kritisch zu betrachten, denn sie machen vor allem eines: Angst.

Ein Alpha-Fetoprotein-Test zeigt beispielsweise nur die Möglichkeit an, dass das Baby bestimmte Anomalien aufweisen könnte, aber nicht, ob es sie hat oder nicht. Ca. 50% dieser Tests deuten auf eine Anomalie hin, selbst wenn der Fötus völlig gesund ist.

Der Test auf Schwangerschaftsdiabetes ist nicht zuverlässig, denn zwischen 50 und 70 % aller getesteten Frauen weisen bei einem weiteren Test ein anderes Testergebnis auf. Übrigens: es gibt keine Behandlungsmethode, weder mit Insulin noch mit einer speziellen Diät, um den Zustand von Mutter und Kind zu verbessern. Die Angst, die dieser Test hervorruft, steht in keinem Verhältnis zu seiner Aussagekraft.

Invasive Methoden wie die Chorionbiopsie und die Amniozentese können sogar zu Fehlgeburten führen.

Und ganz wichtig: Das so beliebte Baby-Fernsehen, der Ultraschall, ist nicht nur unzuverlässig und damit prädestiniert für Missverständnisse und Panikmache, es ist auch nachgewiesen, dass es durch Ultraschalluntersuchungen zu Entwicklungsstörungen der Gehirnzellen des Kindes kommen kann. Untersuchungen der Röntgenologin Doreen Liebeskind vom New York Albert Einstein College of Medicine zeigten: Nachdem Zellen in einer Suspension (Flüssigkeit) 30 Sekunden lang niedrig dosierten Ultraschallimpulsen ausgesetzt worden waren, beobachtete sie Veränderungen im Zellaussehen und in der Mobilität der Zellen, abnormalen Zellwuchs und abnorme Chromosomen, von denen einige an die nächste Generation weitergegeben wurden.

Übrigens: Der Dopton, der von Hebammen zur Herzkontrolle eingesetzt wird, aber auch Apparaturen wie „Angelsounds“, mit denen man zu Hause die Herztöne seines Babys hören kann, arbeiten mit Ultraschall. Beim CTG wird die Herzfrequenz des Fötus ebenfalls über Ultraschall ermittelt.

Zum Glück wird der “ Wunsch“- Ultraschall wegen kindlicher Gesundheitsbelastung ab 2021 gesetzlich verboten:

Die Anwendung von Ultraschall im Rahmen der Schwangerenbetreuung ist künftig nur noch bei Vorliegen einer medizinischen Indikation, nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung und nach Aufklärung und Einwilligung der Schwangeren (stellvertretend für ihr Kind) erlaubt. Was sich in Arzt- und Hebammenpraxen und auf dem freien Gesundheitsmarkt als Baby-TV, Baby-Viewing, oder Baby-Watching nach und nach etabliert hat und sogar von Krankenkassen zur Anwerbung von jungen Mitgliedern (Zuschuss für 3D/4D-Ultraschall) gefördert wurde, wird wegen der nachgewiesenen Belastungen für das Kind künftig gesetzlich untersagt. Endlich!

Das ist nur eine kleine Auswahl an Untersuchungen und Tests und ich kann nur jeder Schwangeren und jedem werdenden Vater raten, sich sehr genau mit der Aussagekraft und Methodik dieser auseinander zu setzen. Jede Untersuchung und jeder Test beim Frauenarzt ist FREIWILLIG, auch wenn Ärzte und Arzthelferpersonal das gerne als unbedingt obligatorisch verpflichtend verkaufen ( ja, ich meine wirklich verkaufen).

Bei soviel Gegenwind ist es nicht leicht, immer auf seine körperlichen Fähigkeiten zu vertrauen, aber man kann den Gegenwind in eine kaum spürbare Brise verwandeln, indem man:

  1. wie bereits erwähnt, alle negativen Menschen aus seinem Umfeld verbannt
  2. sich Wissen über Schwangerschaft, Geburt, Geburtsvorsorge…etc. aneignet. Hier empfehle ich die beiden hervorragend geschriebenen Bücher “ Die  selbstbestimmte Geburt“ von Ina May Gaskin und “ Alleingeburt-Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie“ von Sarah Schmid. Beide Bücher enthalten einen sehr ausführlichen Grundlagen-Teil, viele Erfahrungsberichte sowie Fotos und Illustrationen. Und auch wenn man nicht vorhat, alleine zu gebären, ist das Buch von Sarah Schmid unbedingt jeder werdenden Mutter und jedem werdenden Vater ans Herz zu legen. Der Inhalt ist meiner Meinung nach nicht mit Gold aufzuwiegen.
  3. positive Geburtsberichte von außerklinischen Geburten liest und sich mit Müttern  austauscht, die bereits fernab jeder Klinik entbunden haben. In unserer heutigen Zeit kann man sich ja prima mit anderen Mamis vernetzen über Foren, Facebook-  Gruppen…etc.
  4. sich eine erfahrene, warmherzige, einfühlsame Hebamme oder Doula sucht, die einem mit Rat und Tat zur Seite steht.
  5. in sich geht und sich klar macht: Die Natur hat der Frau alles mitgegeben, was sie  zum Austragen ihres Babys und für die Geburt braucht. Wie sonst hätte die Menschheit bis heute überlebt?

Diese 5 Ratschläge lege ich nicht nur den schwangeren Frauen ans Herz, sondern auch den werdenden Vätern. Es ist so wichtig, dass wir Frauen starke Männer haben, die uns in unserer natürlichen Weiblichkeit unterstützen, die uns den Rücken frei halten,die uns auch verteidigen und beschützen, die bereit sind, eigene Ängste abzulegen und die unseren Fähigkeiten während der Schwangerschaft und Geburt uneingeschränkt vertrauen.

Ein paar Zahlen zu außerklinischen Geburten

Im Qualitätsbericht der QUAG ( Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe) von 2017 wurden 12.738 Einlingsgeburten dokumentiert, die geplant außerklinisch begonnen haben.

Davon waren 91,7 % Spontangeburten.

Während der Geburt wurden 16,6% der Gebärenden in eine Klinik verlegt, nach der Geburt 4 %.

41,2 %  bedurften keinerlei Interventionen.

94,2 % hatten keinerlei mütterliche Probleme nach der Geburt.

44,2% hatten einen intakten Damm nach vaginaler Geburt, lediglich 1,2% hatten einen Dammriss dritten oder vierten Grades. Die Dammschnittrate lag bei 3,5 %.

Ein 5 Minuten Apgar-Wert ≥ 7 wurde bei 99,3 % erreicht.

Die perinatale Mortalität lag bei 0,17 %.

Keine Frau verstarb im Zusammenhang mit der Geburt.

Diese Angaben unterstreichen die Ansicht, dass die außerklinische Geburt für Mutter und Kind sicher ist.

Daheim ist es doch am schönsten ( und am sichersten)

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Wehen oder schöner gesprochen: Geburtswellen versetzen einen in einen äußerst sensiblen Zustand. Man wird buchstäblich überflutet mit Hormonen und Endorphinen. Jede noch so kleine Störung könnte sich negativ auf den Geburtsverlauf auswirken. Auch Worte, und seien sie auch noch so gut gemeint, können schnell fehlinterpretiert werden und auch hier massiv Einfluss auf die Geburt nehmen. In den eigenen vier Wänden, aber auch in einem guten Geburtshaus, ist man kaum störenden Faktoren ausgesetzt. Man hat dort einfach seine Ruhe, kann die Geburtsposition wählen, die man möchte und kann diese beliebig wieder verändern, man ist an keine Apparaturen angeschlossen und man ist völlig selbstbestimmt. Was hier auch ganz wichtig ist, ist das Verhältnis zur Hebamme. Entbindet man zu Hause oder im Geburtshaus, lernt man diese über längere Zeit kennen und hat hier die Gelegenheit, eine Vertrauensbasis zu schaffen. Es macht definitiv einen Unterschied, ob ich meine Hebamme über mehrere Monate kennen gelernt habe oder ob ich im Klinikum eine Hebamme vorgesetzt bekomme, die mich überhaupt nicht kennt und vielleicht gleichzeitig noch andere Gebärende betreuen muss. Stärkende Worte im richtigen Moment, das Verströmen tiefer Gelassenheit und Ruhe, das Wissen um das, was ich jetzt gerade in diesem Moment der Geburt brauche, ohne dass ich etwas sagen muss, das schafft nur eine Hebamme, die mich kennt.

Und wenn das Baby dann da ist, ist erst mal kuscheln angesagt und wo geht das besser als zu Hause oder im Geburtshaus? Da gibt es keinen Stress, man hat sein Kleines immer bei sich und man kann ganz entspannt im Familienglück baden…einfach herrlich!

Ein paar Gedanken zum Schluss

Schwangerschaft und Geburt ist das Natürlichste und Normalste von der Welt. Nur scheint die Spezies Mensch der Ansicht zu sein, man müsste daraus eine Wissenschaft machen, die uns von jeglicher Natürlichkeit abbringt. Wir sollten häufiger in die Tierwelt schauen. Katze, Hund, Maus, Elefant, Reh, Wal, Kuh, Schwein, Ziege und und und… gebären wie? Vollkommen unsteril irgendwo in der Natur – was für eine hygienische Katastrophe. Und dann werden die trächtigen Tiere kein einziges Mal untersucht und Muttertier und Junges überleben das auch noch? Man stelle sich nur mal vor: Eine Löwin bringt bis zu vier Junge auf die Welt. Vier. Wer käme auf die Idee, diese Löwin während der Geburt vaginal zu untersuchen, um zu schauen, wie weit der Muttermund denn schon offen ist? Ungeachtet dessen, dass sie den Untersuchenden völlig zu Recht zerfleischen würde, wird sie auch ohne Untersuchung gebären können.

Ich denke, diesbezüglich läuft bei uns Menschen gewaltig etwas schief. Wir scheinen unsere Instinkte verloren zu haben und müssen uns ihrer erst wieder besinnen.

Ich wünsche uns allen, dass wir sie in uns wiederentdecken und damit noch ein Stückchen freier werden!

Alles Gute

Familienglück – Kann es etwas Schöneres geben? |  Foto © Wendy Corniquet/pixabay

Quellen

Ina May Gaskin, Die selbstbestimmte Geburt, Kösel, 11. Auflage 2004, Seite 197-204

Sarah Schmid, Alleingeburt- Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie, edition riedenburg, Originalausgabe Juli 2014, Seite 51-52

http://www.initiative.cc/Artikel/2010_01_26_Ultraschall.htm?fbclid=IwAR3qJDFxQV3iDlWfBW6uSRfJvOA4XyuKuu8lxvs22h2sIOMrXVzNoCXH7Pg / 10.01.2020

https://www.greenbirth.de/images/_PE_Verordnung_Ultraschall_17.1.2019.pdf / 10.01.2020

https://www.quag.de/downloads/QUAG_bericht2017.pdf / 10.01.2020

Raus in den Wald! Denn…

… jetzt, von September bis Dezember ist die optimale Zeit, den Birkenporling zu ernten, da er gerade frische Fruchtkörper bildet, wenn auch man ihn das ganze Jahr über sammeln kann. Er sollte aber nur dann mitgenommen werden, wenn die Hutunterseite noch weiß ist. Sobald erste schwarz-braune Flecken oder Schimmel zu sehen sind, muss man die Finger davon lassen. Dies ist meist zu Weihnachten bzw. im Januar des darauffolgenden Jahres der Fall.

Der Birkenporling, einer unserer wichtigsten und bekanntesten Vitalpilze, wächst ausschließlich auf abgestorbenen Birken und ist ein Holzzersetzer und damit enorm wichtig für den Wald, daher sollte man wirklich nur soviel mitnehmen wie man auch tatsächlich benötigt.

Birkenporling im Spatherbst | Foto © Brian Taylor

 

Aber was macht diesen Pilz zu einem Vital- oder gar Heilpilz?

Ötzi, die Gletschermumie, die 1991 in den Ötztaler Alpen/Südtirol gefunden wurde, hatte ihn bei sich, den Birkenporling. Man geht davon aus, dass also bereits vor ca. 5300 Jahren die Menschen von dessen heilsamer Wirkung wussten.

Der Birkenporling enthält verschiedene Polyporensäuren, die entzündungshemmend wirken sollen. Oft wird er eingesetzt bei Magen- und Darmbeschwerden. Ganz besonders gut eignet er sich als Wundauflage, da er blutstillende Eigenschaften hat.

Hat man nun ein schönes Exemplar dieses Porlings gesammelt, ist es am besten, ihn in Scheiben zu schneiden und zu trocknen. Diese kann man nun in einer handelsüblichen Kaffeemühle mahlen und bei Bedarf einen Tee daraus kochen. Dafür nimmt man 1 EL des Birkenporlingpulvers auf einen halben Liter Wasser und lässt das Ganze für eine halbe Stunde köcheln. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass akutes Sodbrennen innerhalb kürzester Zeit nach Genuss dieses Tees verschwindet. Genuss ist dabei allerdings nicht unbedingt der richtige Begriff, denn der Tee schmeckt sehr bitter. Wer sich gar nicht überwinden kann, ihn pur zu trinken, der kann ein wenig Honig hinzugeben.

Es lohnt sich aber auch die getrockneten Birkenporlingscheiben im Ganzen zu lassen, denn so können sie – kurz im Wasser aufgeweicht – als Wundauflage z.B. bei Schnittwunden verwendet werden.

 

Zur Heilkraft des Pilzes lässt sich Folgendes sagen:

Er ist nicht im Stande, irgendeine Krankheit oder ein Leiden zu heilen. Er lindert lediglich Symptome und bekämpft nicht die Ursache. Grundsätzlich lässt sich das von allen Heilsubstanzen ( Medikamente, Salben, Heilkräuter, andere Heilpilze..etc.) sagen, solange das Leiden nicht durch eine Vergiftung, einen Mangelzustand oder einer Verletzung ausgelöst wurde. Und auch bei einer symptomatischen Behandlung gilt es, immer zu schauen, inwiefern die Gabe einer bestimmten Heilsubstanz einen bestehenden Heilungsprozess verlangsamt oder sogar unterbricht.

 

Ein paar Worte zum Pilzesammeln:

Pilzesammeln birgt immer ein potenziell tödliches Risiko und erfordert ein nötiges Maß an Wissen und Erfahrung. Dieses Vitalpilz-Portrait ist keine Verzehrfreigabe und ich hafte nicht für evtl. Schäden, die durch das Sammeln oder den Verzehr von Pilzen entstehen. Jeder handelt beim Pilzesammeln eigenverantwortlich und ist dazu angehalten, sich selbst mit der Bestimmung bestimmter Pilzarten auseinander zu setzen.

Ich wünsche viel Spaß beim Suchen, Finden und Forschen!

 

 

Birkenwald | Foto © solotravelgoals

Quellen

  • https://www.123pilzsuche.de/daten/details/Birkenporling.htm/ 13.11.2019
  • https://www.passion-pilze-sammeln.com/birkenporling.html / 13.11.2019
  • https://www.celticgarden.de/2013/10/birkenporling-piptoporus-betulinus/13.11.2019
  • https://dingolfing-landau.bund-naturschutz.de/pilze-in-unserem-landkreis/pilz-presseartikel/birkenporling.html/13.11.2019

Die Papaya, welch köstliche Frucht

Papaya ist gerade aufgrund ihrer Temperatureigenschaften und aufgrund ihres Geschmacks aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin ein hervorragender Bestandteil des Frühstücks. Wir können unsere Milz und unseren Magen am besten schon morgens stärken, indem wir vor allem warme oder neutrale Speisen zu uns nehmen, die eine natürliche Süße haben und genau das erfüllt die Papaya. Auch die Kerne der geschätzten Frucht sind dabei nicht zu verachten, denn sie haben wärmende Eigenschaften und können, getrocknet und anschließend gemahlen, zum Würzen von Speisen verwendet werden.

Papayafrucht – Die Kerne haben Heilwirkung | Foto © Charles Deluvio

Aber das ist nicht alles, was diese kleinen, dunkelbraun bis schwarzen Kerne alles können.

Man sagt, sie seien wohl gut für das Immunsystem, für die Leber, für Haut und Gewebe, für den Stoffwechsel…etc.

Alles schön und gut, aber wirklich herausragend und durch Studien belegt, ist die antiparasitäre Wirkung der Papayakerne.

In einer Studie von 1959 über den Wurmbefall von Säuglingen und Kindern im Vorschulalter in Indore- einer Stadt in Zentralindien- konnten Papayakerne zur Beseitigung von Rund-, Faden- und Madenwürmern erfolgreich eingesetzt werden.

2007 wurde eine nigerianische Studie veröffentlicht, die die antiparasitäre Eigenschaft von Papayakernen bestätigte. An der Studie nahmen 60 Kinder teil, bei denen Parasiten im Stuhl nachgewiesen werden konnten. Eine Hälfte der Kinder bekam einen Extrakt aus getrockneten Papayakernen mit Honig, die andere Hälfte bekam ein Placebo mit Honig.

Bei den Kindern, die die Papayakerne einnahmen, konnte man eine Elimination der Parasiten zwischen 71,4 % – 100% erreichen. Bei den Kindern, die das Placebo bekamen, war lediglich ein Rückgang der Parasiten von 0% – 15,4% zu verzeichnen.
Auch Tiere lassen sich mit Hilfe von Papayakernen entwurmen. Landwirte in tropischen und subtropischen Ländern machen es vor und befreien erfolgreich und regelmäßig ihre Hunde, Schafe und Rinder von Würmern. In einer ebenfalls nigerianischen Studie von 2005 konnten 90% von parasitenbefallenen Schweinen mittels Papayakernen entwurmt werden. Bei den Parasiten handelte es sich um Knötchenwürmer, Schweinepeitschenwürmer und Fadenwürmer.

Eine vorbeugende Wirkung gegen Parasiten, erzielt man, wenn mehrmals täglich – am besten nach dem Essen –  3-5 Papayakerne der vollreifen Frucht zu sich genommen werden.

Aus rein wissenschaftlicher Sicht sind keinerlei Gegenanzeigen bekannt. Es gilt jedoch die allgemeine Vorsichtsmaßnahme, dass Schwangere sowie stillende Frauen auf den Genuss der Papayakerne verzichten sollten, weil diese eine starke anti-parasitäre Eigenschaft besitzen. Der noch unzureichend entwickelte Magen-Darm-Trakt des Babys könnte empfindlich darauf reagieren.

Papaya Früchte |  Foto © Marissa Rodriguez

Quellen

  • Pohowalla, J. N., and S. D. Singh. „Worm infestations in infants and children of pre-school age in Indore.“Indian journal of pediatrics 26.12 (1959): 459-466. (Wurmbefall bei Säuglingen und Kindern im Vorschulalter in Indore – eine Stadt in Zentralindien.)
  • Okeniyi, John AO, et al. „Effectiveness of dried Carica papaya seeds against human intestinal parasitosis: a pilot study.“Journal of medicinal food 10.1 (2007): 194-196. (Die Wirksamkeit getrockneter Carica-Papayakerne gegen Parasitenbefall beim Menschen: eine Pilotstudie)
  • Fajimi, A. K., and A. A. Taiwo. „Herbal remedies in animal parasitic diseases in Nigeria: a review.“African Journal of Biotechnology 4.4 (2005): 303-307. (Heilpflanzen gegen parasitäre Erkrankungen bei Tieren in Nigeria: ein Überblick.)